30.01.2025 | Wolfsburg – Die Porsche AG als langjähriger Großaktionär von Bertrandt hat eine Erweiterung des Aufsichtsrats des Entwicklungs- und Ingenieursdienstleisters beantragt. Darüber werden nun die Aktionäre von Bertrandt auf der Hauptversammlung am 19. Februar entscheiden.
Bisher besteht der Aufsichtsrat aus sechs Mitgliedern, wobei vier davon von den Anteilseignern und zwei von den Arbeitnehmern entsendet werden. Durch die Erweiterung würden die Arbeitnehmer ein weiteres Mandat erhalten und die Aktionäre zwei zusätzliche Mitglieder in das Kontrollgremium wählen.
Mit dem Antrag verbunden ist der Wunsch der Porsche AG die strategische Entwicklung von Bertrandt enger begleiten zu können. So hat der Autobauer bereits angekündigt auf der Hauptversammlung zwei Kandidaten für die Wahl in den Aufsichtsrat vorzuschlagen.
Die IG Metall, die bei den letzten Arbeitnehmerwahlen für den Bertrandt-Aufsichtsrat die meisten Stimmen holte und folglich ebenfalls in dem Gremium vertreten ist, begrüßt die Initiative der Porsche AG. „Wir sehen es positiv, dass Porsche Bertrandt künftig enger begleiten möchte, und freuen uns auf eine konstruktive Zusammenarbeit im Aufsichtsrat. Bei Porsche hat die Zusammenarbeit mit einer starken Mitbestimmung Tradition. Wir hoffen, dass diese Unternehmenskultur durch den stärkeren Einfluss im Aufsichtsrat auch auf Bertrandt abfärbt. Denn das wird höchste Zeit“, sagt Sebastian Schien, Politischer Sekretär der IG Metall Wolfsburg und für die Betreuung der Mitglieder bei Bertrandt zuständig.
Die Erweiterung des Aufsichtsrats wäre deswegen ein Schritt in die richtige Richtung. „Um einem Unternehmen dieser Größe mit über 14.000 Beschäftigten gerecht zu werden, muss der Aufsichtsrat nach dem Mitbestimmungsgesetz allerdings langfristig auf 20 Mitglieder – je zehn Vertreter der Aktionäre und der Arbeitnehmer – erweitert werden, um eine wirklich moderne und faire Unternehmenskultur zu etablieren“, ergänzt Schien.