1. Mai

IG Metall demonstriert Stärke am Tag der Arbeit

01.05.2023 | Das war ein deutliches Zeichen der Geschlossenheit: Rund 4500 Menschen jeden Alters sind am 1. Mai dem Aufruf der IG Metall und des DGB gefolgt.

Sie haben in Wolfsburg am traditionellen Demonstrationszug und der Kundgebung auf dem Rathausplatz teilgenommen und damit die Stärke der Arbeitnehmerschaft demonstriert. Die Feierlichkeiten zum Tag der Arbeit wurden so zum vollen Erfolg.

Angeführt von den drei Geschäftsführern der IG Metall Wolfsburg, Flavio Benites, Christian Matzedda und Matthias Disterheft sowie dem Landesminister für Wissenschaft und Kultur, Falko Mohrs, der Landtagsabgeordneten Kirsikka Lansmann, Bürgermeisterin Angelika Jahns und natürlich den beiden Gastrednern Hans-Jürgen-Urban, Mitglied des Bundesvorstandes der IG Metall, und Bundesarbeitsminister Hubertus Heil, setzte sich der Demonstrationszug aus rund 3000 Menschen um 10 Uhr am Gewerkschaftshaus Bewegung.

Auf dem Rathausplatz erwarteten da schon weitere Wolfsburger auf den Beginn der Kundgebung. „Solidarität ist die DNA dieser Stadt“, sagte Flavio Benites. Umso mehr freute er sich über die große Beteiligung an diesem Tag. „Es ist toll, aber vor allem auch wichtig, so viele Menschen gemeinsam für Werte wie Demokratie, Solidarität, Frieden und soziale Gerechtigkeit auf die Straße gehen zu sehen“, sagte Flavio Benites.

Warum das so wichtig sei, machte Hans-Jürgen Urban deutlich. „In Krisenzeiten kann die Stunde der Populisten schlagen, die einfache Antworten auf schwierige Fragen versprechen und ihre braune Suppe auf der Flamme der Zukunftsängste kochen wollen“, sagte Hans-Jürgen Urban. Dem stellen sich die Gewerkschaften entschieden entgegen. „Wer Halt und Orientierung sucht, dem sagen wir: Reih dich ein und sei mit dabei in unserem Kampf für gerechte, nachhaltige und demokratische Antworten auf die Krisen.“ 

Gegen gestiegene Lebenshaltungskosten helfen vor allem steigende Löhne, machten Benites und Urban deutlich. Zukunftsängste muss man mit einem klaren Plan für die Transformation begegnen. „Wir wollen aus der ökologischen Transformation eine sozial-ökologische machen! Schutz von Natur und Beschäftigung – das kann, das muss zusammengehen“, betonte Urban. Um die dafür benötigten öffentliche Investitionen in Milliardenhöhe zu stemmen, brauche Deutschland eine Abgaben- und Steuerpolitik, „die das Geld dort abholt, wo es im Übermaß vorhanden ist“, forderte er.

Als Gastredner betonte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil die Bedeutung der Mitbestimmung und der Gewerkschaften. „Unsere Region hat der IG Metall viel zu verdanken. Ich kenne kein Unternehmen, dass wegen der Betriebsräte und Gewerkschaften zugrunde gegangen ist.“ Vielmehr seien es oftmals die Gewerkschaften gewesen, die durch konstruktives und kreatives Handeln zum Erhalt beigetragen hätten. Auch deswegen brauche es mehr Tarifgebundenheit in Deutschland. Um Tarifflucht und gleichzeitig Fachkräftemangel zu bekämpfen, kündigte Heil ein Gesetz an, nach dem Aufträge des Bundes nur noch an Unternehmen vergeben werden sollen, die an Tarifverträge gebunden sind.

Alle Redner verurteilten in ihren Beiträgen den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine auf Schärfste und forderten gleichzeitig eine Verstärkung der diplomatischen Friedensbemühungen. Besonders lautstark und spektakulär unterstützt durch Konfetti-Kanonen formulierte die IG Metall Jugend ihren Wunsch nach einem Ende des Konflikts. „Wir wollen eine Zukunft, in der man in Frieden leben möchte und kann“, sagte Daniel Stepanov aus der Jugend- und Auszubildendenvertretung von Volkswagen.