08.12.2023 | Wolfsburg – Erfolgreiche Premiere: Nachdem an einigen Standorten mittlerweile Betriebsratsgremien bestehen, ist jetzt auch die zuständige und im Betrieb aktive Gewerkschaft IG Metall erstmals im Aufsichtsrat der Bertrandt AG vertreten.
Auf die Liste der IG Metall entfielen die meisten Stimmen. Sie musste sich gegen fünf weitere Listen aus dem Unternehmen behaupten. Für die IG Metall ist das ein wichtiger Erfolg. „Das Ergebnis zeugt nochmals von der hohen Akzeptanz, die wir mittlerweile innerhalb der Belegschaft genießen. Es freut uns besonders, dass uns viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über alle Bertrandt-Standorte hinweg bundesweit das Vertrauen geschenkt haben“, sagt Tobias Hoppe, Spitzenkandidat und Betriebsratsvorsitzender bei der Bertrandt Technologie GmbH in Tappenbeck.
Für Hoppe, der das Mandat im sechsköpfigen Aufsichtsrat wahrnehmen wird, und die IG Metall bedeutet das Wahlergebnis deswegen vor allem Rückenwind auf dem Weg zu einer Tarifbindung bei Bertrandt. „Auch der Vorstand muss dieses Votum für die IG Metall zur Kenntnis nehmen. Wir gehen deshalb gestärkt in die Zukunft bei Bertrandt“, so Hoppe.
„Im Aufsichtsrat wird die IG Metall mit allen konstruktiv zusammenarbeiten, die für eine nachhaltige Entwicklung für die Beschäftigten bei Betrandt und Transparenz bei der Ausrichtung des Unternehmens eintreten“, betont Johannes Katzan für die IG Metall Bezirksleitung Niedersachsen und Sachsen-Anhalt
Einen kleinen Wermutstropfen brachte das starke Wahlergebnis dennoch mit sich. Aus Sicht der IG Metall fiel ein Kandidat einer konkurrierenden Liste während des Wahlkampfs wiederholt mit unrechtmäßiger Wahlbeeinflussung auf. Eine Anfechtung der Wahl behält sich die Gewerkschaft deswegen trotz ihres Wahlsiegs vor. Dazu sollen aber zunächst die Mitglieder bei Bertrandt befragt werden. „Wir haben zwar die Wahl gewonnen und könnten nun alles so laufen lassen, aber wir vertreten den Standpunkt, dass eine Wahl fair, transparent und damit rechtssicher ablaufen muss. Daher werden nun unsere Mitglieder darüber demokratisch entscheiden, wie es weitergeht und ob wir aufgrund der aus unserer Sicht unrechtmäßigen Wahlbeeinflussung die Wahl anfechten“, sagt der zuständige politische Sekretär Sebastian Schien der IG Metall Wolfsburg.